Employer Branding & Kultur
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Mehr als Employer Branding: der sechste Sinn der Generation Z im Recruiting

Generation Z durchschaut leere Recruiting-Versprechen - sie sucht echte Einblicke statt Hochglanz-Marketing. Dieser Blogpost zeigt, wie Unternehmen mit authentischer Kommunikation, realen Einblicken und moderner Ansprache junge Talente nachhaltig gewinnen.
geschrieben von
Lennart Koerner
veröffentlicht am
July 22, 2025

AuthentizitĂ€t ist kein Trend. FĂŒr die Generation Z ist sie ein Instinkt.
WĂ€hrend viele Unternehmen weiterhin versuchen, sich auf Social Media als beste Arbeitgeber zu inszenieren, haben junge Talente lĂ€ngst gelernt, zu unterscheiden. SchĂŒler:innen suchen keinen Obstkorb. Sie suchen echte Orientierung. Und Unternehmen, die das verstanden haben, gewinnen nicht nur mehr Bewerbungen - sondern auch bessere.

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🚹 Generation Z durchschaut Hochglanz-Recruiting

Viele Unternehmen versuchen, sich möglichst interessant auf Social Media zu prĂ€sentieren. Doch statt echter Einblicke erkennen SchĂŒler:innen sofort gestellte Teamfotos und leere Versprechen.

Das Ergebnis:

  • Falsche Erwartungen
  • Hohe Abbruchquoten
  • Frustration beiderseits

Gen Z hat einen sechsten Sinn fĂŒr AuthentizitĂ€t

FĂŒr die unter-25-JĂ€hrigen Bewerber:innen sind Ehrlichkeit und offene Kommunikation von ihren (zukĂŒnftigen) Arbeitgebern noch wichtiger als ein gutes Gehalt und flache Hierarchien (Zenjob, 2022). Sie wollen sehen, was sie wirklich erwartet - nicht das nĂ€chste Werbeversprechen. 

Was junge Menschen WIRKLICH wollen

✅ Einen realistischen Eindruck vom Arbeitsalltag
✅ Echte GesprĂ€che statt Hochglanz-Marketing
✅ Einen klaren, einfachen Bewerbungsprozess

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💡 Die Lösung: Authentisches Recruiting mit echten Menschen, echten Momenten – und modernen Methoden

Hier sind 4 Strategien, wie du Azubi-Recruiting 2025 relevant, ehrlich und erfolgreich gestaltest:

1. Echte Einblicke statt Imagefilme

Zeig deine Azubis bei echter Arbeit, Ausbilder:innen im Dialog, Fehler und Lernprozesse. 

Â âžĄïž Mit Jobflow kannst du authentische Kurzvideos direkt im Bewerbungsprozess platzieren – genau da, wo sie wirken.

2. Azubi-Q&A: Lass die sprechen, die es betrifft

Bestimme eine:n Auszubildende:n in deinem Unternehmen als Ansprechpartner fĂŒr neue Bewerber und implementiere ein authentisches Interview mit relevanten Fragen wie:

  • "Was war dein schwerster Moment im ersten Lehrjahr? Was hat dir geholfen?"

  • "Was magst du an deinem Team?"

  • "Was sollte man wissen, bevor man hier anfĂ€ngt?"

3. Standort statt Suche: Ist dein Unternehmen auf relevanten Plattformen sichtbar? 

Viele Jugendliche wissen gar nicht, dass dein Betrieb ĂŒberhaupt ausbildet. Bevor du versuchst, langwierig ein perfektes Image aufzubauen, ĂŒberlege genau: Wie werde ich auf relevanten Plattformen fĂŒr meine Zielgruppe sichtbar? Können SchĂŒler:innen mich finden und sich schnell und unkompliziert bewerben?


âžĄïž Mit der Jobflow-Map wird dein Unternehmen direkt auf einer interaktiven Karte allen Ausbildungsinteressierten in deiner Großregion angezeigt.

4. Vorqualifizierung mit realitischen Erwartungen

Ein gutes Employer-Branding garantiert nicht direkt passende Bewerber:innen, sondern hĂ€ufig solche mit falschen Erwartungen. Nicht jede:r Bewerber:in passt und das ist okay. Damit dein Recruiting aber noch effizienter wird, ist es wichtiger denn je, dass eingehende Bewerbungen auf relevante QualitĂ€tsmerkmale geprĂŒft wurden.

Â âžĄïž Bei uns durchlĂ€uft jede:r Bewerber einen Bewerbungsprozess, der dafĂŒr sorgt, dass jede Bewerbung vollstĂ€ndig ist. ZusĂ€tzlich prĂŒfen wir die Bewerbungen manuell, um sicherzugehen, dass dein Unternehmen ausschließlich hochwertige Bewerbungen erhĂ€lt.

Fazit: Vertrauen schlÀgt TikTok-Trend

Azubi-Recruiting ist kein Marketing-Projekt. Es ist Beziehungsarbeit.
Wenn du willst, dass junge Menschen bleiben, musst du sie ehrlich gewinnen.
Nicht mit Buzzwords. Sondern mit Substanz und Klarheit. 

Wir helfen deinem Unternehmen, sichtbar zu werden – so wie es wirklich ist.
Denn: Nur wer echt ist, wird auch wirklich gefunden.

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Q&A fĂŒr Ausbildungsbetriebe:

Braucht man unbedingt Videos fĂŒr das Azubi-Recruiting?

Nicht zwingend, aber sie helfen. Wichtig sind AuthentizitÀt und Zugang zur Zielgruppe.

Lohnt es sich, Azubis in Recruiting-Kampagnen mit einzubinden?

Absolut. Echte Azubi-Stimmen bringen deutlich mehr Engagement als HR-Statements. Ein kurzes Video in der Stellenanzeige sorgt fĂŒr greifbare AuthentizitĂ€t und erreicht Gen Z auf Augenhöhe.

Sollten wir als Unternehmen im Recruiting auch SchwÀchen zeigen?

Ja! Junge Talente schĂ€tzen Ehrlichkeit ĂŒber Perfektion. Zeigt, wo ihr euch weiterentwickeln wollt oder wie ihr mit Herausforderungen umgeht - das schafft Vertrauen in einen starken Partner.

So beschleunigst du dein Azubi-Recruiting und gewinnst schneller passende Talente

Warum Schnelligkeit entscheidend ist

‍Im Azubi-Recruiting zĂ€hlt jeder Tag. Laut der Trendence-Studie 2024 brechen rund ein Drittel der Bewerber:innen den Prozess ab – oft, weil Unternehmen zu lange fĂŒr RĂŒckmeldungen brauchen. Gen Z ist schnell und digital in allen Bereichen - und wer nicht Schritt hĂ€lt, wird ĂŒberholt. Schnelligkeit ist kein nice-to-have, sondern ein Muss. In diesem Artikel erfĂ€hrst du, welche konkreten Schritte dein Azubi-Recruiting beschleunigen - und wie du somit schneller passende Talente einstellst.
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1. Schnell reagieren - Vertrauen sichern

Fast die HĂ€lfte der SchĂŒler:innen erwartet heute eine erste RĂŒckmeldung innerhalb von drei Tagen. Wer zu lange braucht, verliert Talente an schnellere Wettbewerber. Dabei geht es nicht immer um die finale Entscheidung – sondern um PrĂ€senz.

Praxistipp: Versende sofort eine automatisierte, aber persönliche EingangsbestĂ€tigung („Danke fĂŒr deine Bewerbung, wir melden uns in KĂŒrze“) und lege intern eine 48-Stunden-Regel fĂŒr erste RĂŒckmeldungen fest.

2. Prozesse vereinfachen - AbsprĂŒnge vermeiden

Zu kompliziert? Zu lang? Zu spĂ€t? Das sind hĂ€ufige GrĂŒnde, warum Azubis abspringen – noch bevor du ĂŒberhaupt reagieren kannst. Ein schlanker, digitaler Funnel erhöht deine Erfolgschancen erheblich:

– Bewerbung ohne Anschreiben: Erlaube eine Schnellbewerbung nur mit Kontaktdaten, Schulabschluss und Erfahrungen
– Mobile-first Bewerbung: Viele Jugendliche bewerben sich vom Smartphone aus - erhöhe deine Chancen, indem du deine Zielgruppe dort erreichst, wo sie die meiste Zeit verbringt
– Einfache Kommunikationswege: Biete die Möglichkeit, unkompliziert Fragen zu klĂ€ren und Termine zu vereinbaren

In der Jobflow App können sich SchĂŒler:innen mit wenigen Klicks am Smartphone bewerben: du erhĂ€ltst die Bewerbung direkt im System – kein E-Mail-Chaos, weniger Aufwand. Dabei kannst du bestimmen, welche Informationen besonders relevant sind und erhĂ€ltst nur vorqualifizierte Bewerbungen. Deine Bewerber:innen erhalten deine Nachrichten außerdem sofort auf ihrem Smartphone - fĂŒr eine noch schnellere Reaktionszeit.

3. KI clever einsetzen

KI spart dir Zeit – wenn du sie gezielt einsetzt. Gerade bei wiederkehrenden Aufgaben kann sie dir Arbeit abnehmen:

– Automatische Vorqualifizierung von Bewerbungen (automatisiert mit Jobflow)
– Texterstellung fĂŒr RĂŒckmeldungen oder Stellenausschreibungen

Beispiel: Ein KI-basiertes Matching kann dir direkt zeigen, welche Bewerbungen zur Stelle passen – und du siehst auf einen Blick, mit wem du zuerst sprechen solltest.

Wichtig: Nutze KI zur Beschleunigung – nicht als Ersatz fĂŒr persönliche Kommunikation.

4. Schnelle Entscheidungen treffen

Wer wochenlang wartet, um eine Entscheidung im Team abzustimmen, lĂ€uft Gefahr, dass der oder die Wunschkandidat:in lĂ€ngst anderswo unterschrieben hat. Je nĂ€her der Ausbildungsstart rĂŒckt, desto wichtiger wird Entscheidungsfreude.

5. Timing & Sichtbarkeit: Jetzt ist deine Chance

Besonders im Juli und August entscheidet sich oft spontan, wo Bewerber:innen zusagen. Du hast also auch kurzfristig noch Chancen – wenn du sichtbar bist und schnell reagierst:

– Veröffentliche deine Stelle auf relevanten Plattformen
– Nutze Kurzvideos, um dein Unternehmen authentisch sichtbar zu machen und Entscheidungsprozesse fĂŒr Bewerber:innen zu beschleunigen
– Biete kurzfristige Praktika oder Kennenlerntage an

Fazit: Recruiting-Geschwindigkeit zahlt sich doppelt aus

Im Ausbildungsmarkt 2025 ist Tempo mehr als ein Wettbewerbsvorteil – es ist dein SchlĂŒssel zu passenden Talenten. Wenn du schneller reagierst, klarer kommunizierst und Tools sowie KI gezielt einsetzt, gewinnst du nicht nur Vertrauen – sondern auch die besten Azubis.

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💡 Fragen und Antworten

Was mache ich, wenn ich zu viele Bewerbungsschritte habe?
Reduziere zunĂ€chst alle nicht zwingend nötigen Elemente in den ersten Schritten (z. B. Anschreiben, Motivationsfragen). Die tiefergehenden Schritte (z. B. Tests oder GesprĂ€che) kannst du nach dem ersten Kontakt nachholen. Wichtig ist, dass du den Einstieg so leicht wie möglich machst – der Rest folgt im Prozess.

Wie reagiere ich schnell, wenn ich wenig Zeit oder KapazitÀten habe?
Nutze automatisierte Antworten mit persönlicher Note („Wir freuen uns ĂŒber dein Interesse und melden uns zeitnah!“). Wichtig: Auch eine kurze EingangsbestĂ€tigung zĂ€hlt – Hauptsache, du meldest dich schnell und bietest einfache Möglichkeiten zur Kommunikation.

Wie schnell sollte ich nach dem BewerbungsgesprÀch eine Entscheidung treffen?
Idealerweise innerhalb von wenigen Tagen. Wenn du lĂ€nger brauchst, gib ein Update („Wir brauchen noch 2 Tage – du hörst von uns.“). Einige Azubis entscheiden sich fĂŒr das Unternehmen, das zuerst verbindlich wird – Schnelligkeit zeigt WertschĂ€tzung.

Was ist, wenn mein Azubi-Recruiting zu spÀt startet?
Auch im Sommer oder Herbst kannst du noch geeignete Kandidat:innen finden – z. B. ĂŒber Jobwechsler:innen, NachrĂŒcker:innen oder UmschĂŒler:innen. Sichtbarkeit und Geschwindigkeit sind jetzt entscheidend. Veröffentliche die Stelle gezielt ĂŒber Plattformen, auf denen junge Menschen aktiv suchen – etwa ĂŒber Apps wie Jobflow. FĂŒr weitere Last-Minute-Recruiting-Tipps schau gerne in diesem Artikel vorbei.

KI-gestĂŒtztes Azubi-Coaching: Wie KI Azubis stĂ€rkt und dein Recruiting neu definiert

Kennst du das? Du scrollst durch Bewerbungen und findest immer wieder LebenslÀufe, die zwar nicht perfekt zu den Anforderungen passen, aber die Kandidat:innen bringen dennoch viel Potenzial mit. Bislang hast du sie vielleicht aussortiert. Doch KI kann das Àndern: Sie hilft Azubis, ihre SchwÀchen auszugleichen und verborgene Talente sichtbar zu machen. Und genau das verÀndert, wie wir in Zukunft Bewerber:innen beurteilen.

In diesem Artikel lernst du 4 neue Möglichkeiten kennen, wie KI dein Azubi-Recruiting positiv verÀndern wird: 

1ïžâƒŁ KI-Lerncoaching: SchwĂ€chen in StĂ€rken verwandeln

  • Fehlerfreie Texte in Minuten: Ungenaue Formulierungen oder Rechtschreibfehler bei Azubis sind kein Hinderungs­grund mehr – KI hilft allen dabei, sich klar und professionell auszudrĂŒcken. Es ist keine ÜberprĂŒfung durch Kolleg:innen nötig und Azubis können noch effizienter arbeiten - auch, wenn die Deutschnote nicht ‘sehr gut’ war. 
  • Fachwissen on Demand: Per Chat-Frage („Was ist ein Schneckengetriebe und wie funktioniert es?“) bekommen Azubis verstĂ€ndliche Antworten und können LĂŒcken im Fachwissen sofort schließen.

2ïžâƒŁ Individuelle LernplĂ€ne sind einfacher denn je

  • Persönlicher Lernplan auf Knopfdruck: Gib die StĂ€rken und SchwĂ€chen deines Azubis ein, und deine KI erstellt einen Wochenplan mit passenden Tipps und Praxis­aufgaben, um die Ausbildung noch besser zu meistern (Hinweis: anonymisiere sensible persönliche Daten deiner Azubis im Kontext der KI unbedingt).

  • Branchen­spezifisch & flexibel: Ob Elektriker:in mit Schalt­plan-Übungen oder Industriekaufmann/-frau mit Excel-Beispielen – KI macht es möglich, ganz spezifische LernplĂ€ne zu erstellen und an das Niveau der Azubis anzupassen
    • “Erstelle mir einen zweiwöchigen Lernplan fĂŒr Rechnungswesen mit Excel fĂŒr einen Azubi im ersten Lehrjahr.”
  • Selbstgesteuertes Lernen: Mit individuellen LernplĂ€nen können Azubis die Kontrolle ĂŒber ihr Tempo behalten und Erfolge direkt zurĂŒckmelden – ganz ohne manuelle Abstimmung.

3ïžâƒŁ Praxisnahe Simulationen 

  • Virtuelle KundengesprĂ€che: KI ĂŒbernimmt die Rolle von Lieferanten, Vorgesetzten oder Kund:innen und simuliert typische Szenarien.

  • Echte Stress­tests im sicheren Umfeld: Azubis können beispielsweise ReklamationsgesprĂ€che digital ĂŒben und gezielt an SchwĂ€chen arbeiten, bevor sie live mit Kunden interagieren.

  • Feedback in Echtzeit: Direkt nach der Übung gibt die KI konkrete Tipps zu Ausdruck, Sprache und Verhalten. Feedback, welches im Ausbildungsalltag schnell untergehen kann. 

4ïžâƒŁ Vom starren Lebenslauf zum dynamischen Portfolio

  • Skill-Analyse jenseits von Noten: KI erkennt TeamfĂ€higkeit, Problemlösungskompetenz, digitales VerstĂ€ndnis und KreativitĂ€t in Texten und Projektdokumentationen schon bevor es an praktische Aufgaben geht.

  • Fairere Entscheidungen: Kandidat:innen mit unkonventionellen HintergrĂŒnden haben mithilfe von KI-Analysen im Recruiting die gleiche Chance wie alle anderen.

Die Erfahrung eines unserer Kunden zeigt eindrĂŒcklich, wie modernes Recruiting mit KI funktionieren kann:

Das Unternehmen stand in der Auswahlphase fĂŒr die Stelle "Kauffrau fĂŒr BĂŒromanagement" zwischen zwei Bewerberinnen. Auch, wenn die Noten der einen Bewerberin zwar besser zum Profil passten, ĂŒberzeugten die persönlichen Werte der zweiten einfach mehr.

Letztendlich entschied sich das Unternehmen dazu, Bewerberin Nr.2 trotz der 3- in Deutsch einzustellen. Die Lernbereitschaft, die sie mitbrachte, fĂŒhrte dazu, dass sie mit Hilfe von KI ihre Texte eigenstĂ€ndig ĂŒberarbeitete und damit sogar Kolleg:innen von der neuen Technik ĂŒberzeugen konnte.

Das Unternehmen setzte auf Menschlichkeit im Recruiting und zukunftsorientierte FÀhigkeiten und konnte gleichzeitig mit KI die ProduktivitÀt steigern. 

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Fazit

KI hilft Azubis zukĂŒnftig dabei, sich weiterzuentwickeln – egal ob bei Texten, LernplĂ€nen oder der PrĂŒfungsvorbereitung. FĂŒr dein Azubi-Recruiting heißt das: Du kannst mehr auf Lernbereitschaft und Potenzial achten statt auf perfekte Noten. Das verĂ€ndert nicht nur, wen du einstellst – sondern auch, wie erfolgreich die Ausbildung langfristig wird.

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Q&A 

VerdrÀngt KI meine Rolle als Ausbilder:in?

Nein, ĂŒberhaupt nicht! KI ĂŒbernimmt Routine-Aufgaben und Feedback, sodass du mehr Zeit fĂŒr persönliche EntwicklungsgesprĂ€che und Mentoring hast. KI ergĂ€nzt und erleichtert deine Arbeit.

Brauche ich dafĂŒr teure Spezialsoftware?

Nicht zwingend. Viele KI-Funktionen lassen sich, sofern sie datenschutzkonform sind, schon ĂŒber ChatGPT & Co. nutzen - ohne zusĂ€tzliche Infrastruktur.

Wie stelle ich den Datenschutz sicher?

Arbeite mit anonymisierten Daten und achte darauf, keine sensiblen Kundendaten oder PrĂŒfungsunterlagen in öffentliche KI-Tools zu geben.

Taugt KI auch fĂŒr handwerkliche Berufe?‍

Ja! Ob Montage­anleitungen, Schalt­plan-ErklĂ€rungen oder virtuelle Fehler­szenarien – KI passt sich jedem Berufsumfeld an. Probiere es gerne einfach mal mit alltĂ€glichen Fragestellungen oder Fehlerbehebungen in deinem Ausbildungsbetrieb aus. 

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Pflegeausbildung unter Druck: Warum trotz steigenden Zahlen viele Azubis abspringen – und was du dagegen tun kannst

Pflegeberufe werden wieder attraktiver – und trotzdem springen viele Azubis ab.

2024 haben sich bundesweit ĂŒber 53.000 junge Menschen fĂŒr eine Ausbildung in der Pflege entschieden – ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (Statistisches Bundesamt, 2025). Doch der Schein trĂŒgt: Die Zahl der laufenden AusbildungsverhĂ€ltnisse stagniert, und die Abbruchquote liegt laut BIBB bei ĂŒber 29 % - eine der höchsten ĂŒberhaupt. In manchen BundeslĂ€ndern liegt sie sogar bei ĂŒber 36 %. Warum ist das so? Und was kannst du als Ausbildungsbetrieb konkret tun?

Warum so viele Pflege-Azubis abbrechen

Falsche Erwartungen

Viele starten mit idealistischen Vorstellungen - und stoßen dann auf die harte RealitĂ€t. Unklare Aufgaben, Zeitdruck, Schichtdienste, eine hohe emotionale und vor allem auch körperliche Belastung fĂŒhren oft zu Überforderung. Hinzu kommt fehlende Betreuung, die aufgrund knapper Ressourcen nicht immer gewĂ€hrleistet werden kann. Diese Diskrepanz kann zu einem echten "RealitĂ€tsschock" fĂŒhren - und letztendlich zum Abbruch.

Mangel an persönlicher Begleitung

Eine Pflegeausbildung erfordert einige emotionale und körperliche Ressourcen – aber Azubis sind oft auf sich allein gestellt. Fehlende Ansprechpersonen, keine Feedback-GesprĂ€che, kaum Austausch mit Ausbilder:innen. UnterstĂŒtzung im Umgang mit emotionalen Herausforderungen bleibt aus.

Zu wenig WertschÀtzung

Einer der psychologisch wichtigsten Faktoren, der im hektischen Arbeitsalltag leider oft untergeht. Vielen Auszubildenden in der Pflege fehlt echte WertschÀtzung. Wenn sich der Einsatz emotional nicht lohnt, sinkt die Motivation drastisch.

Fehlende Struktur im Ausbildungsalltag

Gerade in Pflegeeinrichtungen mit Personalmangel bleibt fĂŒr individuelles Azubi-Coaching kaum Zeit. Ohne klare Aufgaben, Orientierung und persönliche Lernziele entsteht schnell Frust.

Sprachliche HĂŒrden

Gerade bei internationalen Azubis oder SchulabgĂ€nger:innen mit nicht perfektem Deutsch scheitert die Ausbildung oft nicht am Wollen, sondern am Verstehen. Fachbegriffe, Dokumentation und Kommunikation im Pflegealltag sind anspruchsvoll. Ohne gezielte UnterstĂŒtzung wird Sprache zur Abbruchfalle.

5 Maßnahmen, mit denen du AbbrĂŒche in der Pflegeausbildung verhinderst

Realistische Einblicke vor der Ausbildung

Setze auf ehrliche Kommunikation: Zeige in Kurzvideos oder Praktika, wie der Pflegealltag wirklich aussieht. So gewinnst du Bewerber:innen, die wissen, worauf sie sich einlassen. Mit der Jobflow App hast du die Möglichkeit, SchĂŒler:innen direkt am Smartphone mit Kurzvideos authentische Einblicke in deinen Betrieb zu geben.

Feste Ansprechpersonen fĂŒr Azubis einplanen

Auch, wenn das Team ausgelastet ist: plane mindestens eine feste Person ein, die regelmĂ€ĂŸig Feedback gibt und Fragen der Azubis beantwortet. Das senkt die Abbruchquote und erhöht langfristig die Bindung zu deinem Betrieb.

Kleines Mentoring-Programm aufbauen

Lass Ă€ltere Azubis neue begleiten. So entsteht Austausch auf Augenhöhe und neue Auszubildende fĂŒhlen sich sicherer. Besonders Themen wie der Umgang mit emotionalen Belastungen können so angesprochen werden, bevor es zu spĂ€t ist.

Struktur schaffen – auch ohne zusĂ€tzliche Ressourcen

Selbst einfache Maßnahmen wie ein wöchentlicher Lernplan oder ein Monatsziel helfen. ErgĂ€nze das durch digitale Tools, die Azubis bei der Organisation unterstĂŒtzen. Nutze z. B. einen gemeinsam gepflegten digitalen Kalender, in dem Azubis ihre Aufgaben, Reflexionstermine oder Praxisziele eintragen können. Das gibt Orientierung, auch wenn im Alltag mal keine Zeit fĂŒr ein persönliches GesprĂ€ch bleibt.

Sprache gezielt fördern

Biete einfache sprachliche UnterstĂŒtzung an: z. B. alle zwei Wochen eine kurze Lerneinheit zu Pflegebegriffen. KI-Tools wie ChatGPT können außerdem fĂŒr die TextprĂŒfung oder Rechtschreibtrainings verwendet werden. So verhinderst du, dass Sprachprobleme zur Frustquelle werden – und stĂ€rkst zugleich das gesamte Team. Lesetipp: Hier geht's zu unserem Artikel zum KI-gestĂŒtzten Azubi-Coaching.

Fazit: Wer Pflege-Azubis halten will, muss den Alltag umgestalten

Die Zahlen zeigen: Interesse ist da. Doch wenn fast jede dritte Pflegeausbildung abgebrochen wird, mĂŒssen wir nicht lauter rekrutieren – sondern klĂŒger begleiten. Eine bessere (emotionale) Betreuung, ehrliche Kommunikation und kleine Strukturhilfen können entscheidend sein, ob jemand bleibt oder geht. Die gute Nachricht: Das kannst du auch ohne große Ressourcen umsetzen.

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Q&A: Pflegeausbildung erfolgreich gestalten

Ist der Pflegeberuf fĂŒr Gen Z ĂŒberhaupt noch attraktiv?

Ja, aber nur, wenn du ihn ehrlich und zeitgemĂ€ĂŸ prĂ€sentierst. Die Gen Z sucht vor allem Sinn, WertschĂ€tzung und Transparenz. Sie weiß, dass Pflege herausfordernd ist, will aber klar sehen, was sie erwartet. Wenn du nicht nur Idealbilder zeigst, sondern auch echte Einblicke gibst und Entwicklungsperspektiven aufzeigst, ĂŒberzeugst du genau die jungen Menschen, die langfristig in der Pflege bleiben wollen.

Was kann ich tun, wenn ich selbst wenig KapazitĂ€t fĂŒr Azubi-Coaching habe?

Schon kleine Maßnahmen machen einen großen Unterschied. Eine feste Ansprechperson, die sich einmal pro Woche Zeit fĂŒr ein kurzes Check-in nimmt, schafft Sicherheit und Vertrauen. ZusĂ€tzlich kannst du gezielt Ă€ltere Azubis einbinden, die neue Kolleg:innen im Alltag begleiten – das stĂ€rkt auch deren Verantwortung. Digitale Tools, zum Beispiel KI-gestĂŒtzte Lernhilfen oder Kalender-Reminder, helfen deinen Auszubildenden, sich selbst besser zu organisieren – ohne dass du mehr Zeit investieren musst.

Wie kann ich bereits im Recruiting besser herausfinden, wer wirklich passt?

Indem du von Anfang an realistische Einblicke gibst - z. B. mit authentischen Kurzvideos und ehrlichen Azubi-Stimmen. Über Jobflow kannst du genau das einfach einbauen und so transparent zeigen, wie der Arbeitsalltag wirklich aussieht. So ziehst du gezielt die Bewerber:innen an, die zu deinem Ausbildungsalltag und Betrieb passen – und vermeidest falsche Erwartungen, die spĂ€ter zu AbbrĂŒchen fĂŒhren könnten.