Auf der Suche nach neuen Azubis übersehen viele Unternehmen eine der langfristig effektivsten Lösungen: Schülerpraktika. Warum?
Oft gibt es keine effizienten Lösungen, um Schüler:innen effektiv zu rekrutieren - dabei gelten Schülerpraktika als die wichtigste Informationsquelle bei der Berufswahl für Jugendliche und junge Erwachsene (Bertelsmann Stiftung, 2024). In diesem Artikel erfährst du von Deutschlands größter Plattform für Schülerpraktika, wie du sie systematisch ins Recruiting integrieren kannst.
Fakten zu Schülerpraktika:
- 9 von 10 Jugendlichen sehen Schülerpraktika als wichtigste Entscheidungshilfe bei der Berufswahl (Bertelsmann Stiftung, 2024).
- 73 % der Unternehmen, die Praktika aktiv nutzen, bewerten ihre Wirkung als gut oder sehr gut (DIHK, 2024).
Was heißt das in der Praxis?
Wer heute keine Schülerpraktika anbietet, verliert seine künftigen Azubis lange vor der eigentlichen Bewerbung.
Warum Schülerpraktika unterschätzt werden – und was du tun kannst
1. Falsche Erwartungen
Viele Betriebe sehen Schülerpraktika als lästige Pflicht statt als strategisches Tool.
Was fehlt sind…
- Ein klares Ziel: Was soll der Praktikant nach dem Praktikum über uns sagen?
- Ein Konzept: Wie können wir Schülerpraktika automatisch ins Recruiting integrieren? Wie gestalten wir das Erlebnis positiv, authentisch und strukturiert?
2. Fehlende Prozesse
Spontane Praktika ohne Struktur führen zu Chaos, Überforderung und Desinteresse.
Was dein Betrieb braucht sind:
- Ein einfacher, automatisierter Bewerbungsprozess über mobile Kanäle
- Ein standardisiertes Onboarding mit klarer Aufgabenverteilung und einer zuständigen Ansprechperson
- Eine Checkliste für zuständige Mitarbeitende, wie sie Praktikanten anleiten
3. Zu wenig Sichtbarkeit
Schüler:innen googeln nicht nach „Karrierechancen im Mittelstand“ - sie brauchen:
- Sichtbarkeit der Möglichkeiten:
- Praktikumsangebote direkt am Smartphone mit einfachen Bewerbungsprozessen
- Angebote in der Schule: Aushänge, Elternabende, Messen,...
- Klare Erwartungen: Echte Einblicke in dein Unternehmen und den Berufsalltag
So integrierst du Schülerpraktika systematisch ins Recruiting
Hier ist ein erprobter 5-Schritte-Plan, den erfolgreiche Ausbildungsbetriebe heute schon nutzen:
1. Vorbereitung
- Zielgruppenanalyse: Welche Schüler:innen wollen Sie erreichen?
- Kooperationen aufbauen: Schulen, Jugendzentren, Elternbeiräte
- Relevante Plattformen bespielen: Mobile-first – z. B. mit Jobflow, nicht mit PDF-Bewerbungsformularen
2. Onboarding
- Klare Struktur mit Aufgaben, Ansprechpartner:innen einem Ablaufplan
- Einführungsgespräch mit Azubis und Ausbilder:innen
- Das 4-Stufen-Modell (Vorbereiten, Vormachen, Nachmachen, Üben)
3. Erlebnisse schaffen
- Echte Aufgaben für Praktikanten, nicht nur Beobachterrollen
- Praktikumsprojekt mit Ergebnis (z. B. Holzfigur, kleine App, Logo-Entwurf)
- Austausch mit Azubis ermöglichen: „Wie war dein Start hier?“
4. Nachhaltige Bindung
- Kontakt nach dem Praktikum halten: Einladung zu Events, Newsletter, Ferienjob-Angebot,...
- Erinnerungspaket mitgeben: Zertifikat, Bild, Projekt-Ergebnis,...
- Reminder-Mail 6 Monate vor dem Azubi-Bewerbungszeitraum
5. Conversion sichern
- Frühzeitiges Interesse signalisieren: „Du passt gut zu uns. Wenn du möchtest, halten wir dich auf dem Laufenden.“
- Transparente Kommunikation: Bewerbungszeiträume, Einstiegsmöglichkeiten, Gehalt, Perspektiven
Alternative Formate anstelle von Schülerpraktika
- Schnuppertage oder Probearbeiten als niederschwelliger Einstieg
- Girls‘ & Boys‘ Day gezielt nutzen
- Mitmach-Stationen auf Messen, wo Jugendliche etwas bauen, testen oder gestalten können
Fazit: Schülerpraktika sind kein Nice-to-have – sie sind Dein Wettbewerbsvorteil.
In einer Welt, in der Azubis hart umkämpft sind, müssen Ausbildungsbetriebe gezielt vorausdenken statt nachbesetzen.
Wer Schülerpraktika strategisch nutzt, baut sich einen eigenen Talent-Pool auf - lange bevor der Wettbewerb überhaupt stattfindet.
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Q&A
Wie viel Aufwand bedeuten strukturierte Schülerpraktika?
Weniger als gedacht: mit einem festen Ablaufplan, geschulten Bezugspersonen oder Azubis als Buddy-Team und digitalen Tools automatisieren viele Betriebe heute weite Teile der Organisation.
Wie erkenne ich, ob ein Praktikant Potenzial hat?
Durch echte Aufgaben, nicht durch Smalltalk. Wer sich auch bei einfachen Tätigkeiten engagiert, Fragen stellt und Eigeninitiative zeigt, ist Gold wert.
Was mache ich, wenn ein Praktikum enttäuschend läuft?
Reflektieren, Feedback geben und verbessern. Nicht alle Praktika führen zu einem gesicherten Ausbildungsplatz. Es bleibt letztendlich eine Chance zur Orientierung. Wichtig ist, dass der Prozess skalierbar, fair und lernfähig bleibt - für beide Seiten.
Wie sorge ich für eine hohe Conversion zum Azubi?
Frühzeitige Ansprache, Follow-up nach 3–6 Monaten, wiederholte Kontaktpunkte (Ferienjobs, Praktikums-Reloads). Recruiting ist ein Langzeitspiel.